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Wenn das Auge rotsieht - Bindehautentzündung
Es tränt, juckt, brennt. Und mitunter ist das Auge geschwollen und sogar verklebt – das sind klassische Symptome einer Bindehautentzündung. Was jetzt hilft:
Philosophisch gesehen, werden unsere Augen gerne als Spiegel der Seele bezeichnet. Ist ja auch klar, ein Blick kann mehr als viele Worte – von verführerisch bis ablehnend – Bände sprechen. Doch es gibt so Phasen, da funktioniert das nicht mehr. Da sind unsere Augen kein bisschen klar, aller Glanz ist verschwunden. Im Gegenteil sie schmerzen und wir kämpfen mit lästigen, bisweilen sogar eitrigen Symptomen. Es kann sich anfühlen, als ob ein Sandkorn in die sensible Bindehaut geraten ist oder ein Reibeisen über den Augapfel kratzt. Das ist ein veritables Warnsignal einer entzündeten Bindehaut.
Ursachen einer Bindehautentzündung?
Es gibt mehrere Gründe, warum sich die Bindehaut entzündet. Ganz banal können Augen Zugluft abbekommen haben und darauf ungehalten mit Rötung reagieren. Oder Sie haben die Kontaktlinsen zu lange getragen, womöglich es mit der Reinigung der Linsen nicht ganz so genau genommen. Vielleicht war auch die Umgebung nachteilig: Rauch und staubhaltige Luft, aber auch chemische Stoffe, etwa beim Schwimmen im chlorhaltigen Bad, können eine Reizung auslösen. Nicht ausgeschlossen ist bei tränenden und juckenden Augen auch eine allergische Komponente. Und auch Viren oder Bakterien kommen als Übeltäter in Frage, in diesem Fall ist besondere Vorsicht geboten, dann ist Ihre Bindehautentzündung ansteckend. Auch aus hygienischen Gründen gilt: Jetzt nicht mit bloßen Fingern ins Gesicht und in die Augenpartie fassen.

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Tränenfilm ist ein natürlicher Schutz
Schauen Sie oft lange auf einen Bildschirm? Egal welche Art Display, ob Smartphone, Tablet oder PC, ein starrer Blick über Stunden hinweg bedeutet, dass die Lidschlag-Frequenz nachlässt. Je seltener ein Wimpernschlag erfolgt, desto weniger Tränenflüssigkeit wird gebildet. Und das ist nicht optimal, denn ein guter Tränenfilm ist fürs Auge die natürliche Schutzbarriere gegen Keime aller Art. Der Tränenfilm unserer Augen bildet sich – übrigens ganz ohne emotionale Beteiligung – bei jedem Lidschlag und schützt so das Auge vor Infektionen.
Mehr noch, er hält den sichtbaren Teil des Augapfels geschmeidig und versorgt ihn mit Sauerstoff und Nährstoffen. Das ist umso wichtiger, weil die Hornhaut des Auges über keine Blutgefäße verfügt und deshalb auf den Tränenfilm als Nährstoffquelle angewiesen ist. Für Abhilfe bei trockenen Augen sorgen vorbeugend spezielle Augentropfen. Ihre Apotheke kennt sich aus.
Was im Akutfall hilft
Gerade wegen der vielen unterschiedlichen Ursachen sollten Sie eine Bindehautentzündung ernst nehmen und spätestens bei länger anhaltenden Schmerzen einen Augenarzt aufsuchen. Bei einer bakteriellen Infektion helfen antibiotische Augentropfen. Bei einer viralen Ursache wird die Schwellung mittels Tropfen gelindert und auch gegen eine allergische Reizung wirken entsprechende Augentropfen. Generell gilt: Sie beschleunigen die Heilung, wenn Sie sich eine Bildschirm-Pause gönnen, Zugluft und Qualm meiden. Außerdem: Hände häufig waschen und bitte nicht ins Gesicht fassen. Tränende Augen mit einem weichen Papiertuch abtupfen und dieses gleich entsorgen.
Gut zu wissen!
Auch ein Gerstenkorn kann Beschwerden hervorrufen. Meist tritt es plötzlich auf, macht durch eine Schwellung auf sich aufmerksam und sieht mit der Zeit aus wie ein gelber, mit Eiter gefüllter Pickel im oberen oder unteren Lid. Es ist in jedem Fall ansteckend. Antiseptische Salben oder Tropfen unterstützen die Heilung, auch eine Rotlicht-Therapie kann von Vorteil sein. In der Regel verkapselt sich ein Gerstenkorn aber und heilt von alleine ab.